TOGETHER FOR RESC7UE – Ein Interview mit Sebastian und Dajana von Hund von Eden

Sebastian und Dajana Crantz von Hund von Eden engagieren sich seit Jahren für die Tierschutzorganisation Bali Paws. Mit unserem Format Together for RESC7UE, geben wir ihnen und damit euch nun die Möglichkeit, Gutes zu tun, denn mit jedem verkauften Produkt der RESC7UE Serie geht ein Teil an Bali Paws. Ein Gespräch über Tierschutzhunde und wo auch ihr helfen könnt.


In eurem Store in Sankt Peter-Ording an der Nordseeküste habt ihr ja täglich mit vielen Hunden zu tun. Wie hoch ist der Anteil an Hunden aus dem Tierschutz und wie nehmt ihr die Hunde wahr? 

 

Ja, das stimmt, wir sehen wirklich viele Hunde am Tag. Darunter sind natürlich auch viele Hunde aus dem Tierschutz. Den genauen Anteil kann man gar nicht so genau bestimmen, denn bei den meisten Hunden aus dem Tierschutz erkennt man auf den ersten Blick kaum einen Unterschied zu den Hunden, die vom Züchter kommen und von Anfang an bei ihren Menschen aufgewachsen sind. Meist sind es dann aber die Geschichten der Hundehalter, die uns die Herkunft der Hunde erkennen lassen. Besonders schön ist es, dass wir über die vielen Jahre viele Hunde aus dem Tierschutz regelmäßig immer wieder gesehen haben und somit ihre Entwicklung begleiten durften. Dabei waren Hunde, die anfangs sehr, sehr ängstlich waren oder die ein ausgeprägtes Aggressionsverhalten hatten. Dadurch, dass es häufig Hunde von Gästen waren, die in Sankt Peter Urlaub gemacht haben, konnten wir in größeren Abständen die Entwicklung der Hunde toll mitverfolgen. Aber nicht nur die Entwicklung der Hunde, sondern auch die der Menschen, die unglaublich stolz auf sich und ihren Hund waren, was sie alles gemeinsam geschafft haben und ihren Hunden ein schönes Zuhause gegeben haben.

 

Wie steht ihr selber zu Hunden aus dem Tierschutz?

 

Wer einen Hund bei sich zu Hause einziehen lässt, ob vom Züchter oder aus dem Tierschutz, übernimmt immer eine große Aufgabe und eine noch größere Verantwortung für sich, seinen Hund und sein Umfeld. Wir ziehen unseren Hut vor jedem, der einen Hund aus dem Tierschutz bei sich zu Hause aufnimmt. Denn schließlich weiß man nie, welche „Wundertüte“ bei dir zu Hause einzieht, welche Themen der Hund mitbringt und wie sich der neue Vierbeiner in den Alltag eingliedert, gerade wenn er schon einige Zeit auf der Straße oder in einem Shelter verbracht hat. Sebastian hat selbst auch einige Jahre als Hundetrainer gearbeitet und ist dort auch viel mit Hunden aus dem Tierschutz in Verbindung gekommen. Bei Hunden aus dem Tierschutz kommt immer ein kleines bisschen Ungewissheit dazu, jedoch kann auch nach einer ausgiebigen Kennenlernphase und der Entwicklung einer guten Bindung zum Hund natürlich auch ein wunderbares Vertrauensverhältnis entstehen, sodass der Alltag ganz selbstverständlich gemeistert werden kann.

© Bali Paws

Ihr habt euch entschieden, für die Organisation Bali Paws zu spenden, warum ausgerechnet Bali und warum Bali Paws?

 

Zuerst einmal ist es uns wichtig zu sagen, dass wir alle Organisationen, die sich für den Tierschutz engagieren, sehr respektieren. Aus den vielen Gesprächen bei uns im Geschäft hören wir immer wieder heraus, wie stark die Unterstützung für Tierschutzorganisationen in den europäischen Ländern ist – und das ist großartig. Wir sind vor einiger Zeit, durch einen Lieferanten aus Bali, auf die Bali Paws gestoßen und verfolgen ihre Arbeit seitdem regelmäßig. Auf Bali ist die Unterstützung für Tierschutzorganisationen leider nicht so groß, wie zum Beispiel für Spanien oder Portugal. Zudem ist die Situation auf Bali in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Die Hunde, die dort auf der Straße leben, gehören nämlich häufig zu Familien. Durch die große Armut auf Bali ist es vielen Familien aber nicht möglich, ihre Hunde ausreichend zu versorgen, sei es mit Futter oder medizinischer Unterstützung. Deshalb laufen viele der Hunde auf der Insel frei herum, um nach Futter zu suchen. Die Hunde kehren aber regelmäßig immer wieder zu ihrem Zuhause zurück. Früher waren die Straßenhunde auf Bali ein wichtiger Teil zur Aufrechterhaltung des Ökosystems auf der Insel, da sie sich von organischen Abfällen, Mäusen und Ratten ernährt haben. Dadurch wurden z. B. in vielen Gebieten auf Bali Reisfelder von schädlichen Nagetieren freigehalten oder die Gefahren von Krankheiten reduziert. Menschen und Hunde leben in friedlichem Beisammensein, da beide Seiten voneinander profitieren. Im Jahre 2008 brachten Fischer unwissentlich einen Hund mit, der das Tollwutvirus in sich trug. Dieser Hund infizierte leider andere Hunde und Menschen, so dass sich die Tollwut auf der gesamten Insel rasant ausbreitete. Das führte dazu, dass etwa 150.000 Hunde getötet wurden, um den Ausbruch zu stoppen. Als es dann weniger Hunde auf Bali gab, führte es zu einer Rattenplage und viele Ernten wurden zerstört. Seit dem Tollwutausbruch hat man das Gefühl, dass viele Einheimische misstrauischer und härter mit den Straßenhunden umgehen. Es kommt zu Misshandlungen oder Vernachlässigungen und Vergiftungen. Bali ist ein Paradies, aber Bali hat seine Schattenseiten. Die Crew der Bali Paws kümmert sich seit einigen Jahren liebevoll um die Hunde, die sie auf den Straßen finden oder die zu ihnen gebracht werden. Aktuell wohnen ca. 50 Hunde im Puppy House – in einem kleinen Paradies nur für sie. Die Gebäude für die Hunde brauchen Pflege und Instandhaltung, zudem wird die Pacht für weitere 10 Jahre bald fällig. Die täglichen Kosten für Futter und Medikamente müssen natürlich ebenfalls gewuppt werden, damit es den Fellnasen an nichts fehlt. 

Ein weiterer großer Teil der Bali Paws besteht aus einem Sterilisations- und Impfprojekt, bei dem die Hunde kostenlos kastriert und geimpft werden, mit dem Ziel die Zahl der Streuner und ausgesetzten Welpen zu reduzieren und die allgemeine Lebensqualität der Hunde auf der Insel zu verbessern. Außerdem engagiert sich das Team im Kampf gegen das Tollwut Problem auf der Insel. Ein weiteres wirklich großartiges Projekt, mit einem völlig anderen Ansatz, ist ein Bildungsprojekt für Kinder. Dabei geht das Team mit einem oder zwei Hunden von Schule zu Schule und klärt Kinder über die Hunde auf der Insel auf. So räumen sie Missverständnisse aus dem Weg, die der Grund für die Ängste und Abneigungen älterer Generationen vor Hunden sind. Sie zeigen Kindern den richtigen Umgang mit Hunden, so dass sie keine Angst vor ihnen haben müssen. Durch die Interaktion mit den Hunden in den Schulen sollen die Kinder positive Erfahrungen mit den Hunden sammeln und neue Perspektiven bekommen: So sollen sie die Hunde auf der Insel respektieren und verstehen, dass Hunde ihre Freunde sein können. Die Kinder bekommen ein kleines Heft, das sie mit nach Hause nehmen und nach Schulschluss ihren Familien zeigen können, um die Mission der Bali Paws überall zu verbreiten. Es ist beeindruckend, was für eine großartige Arbeit das Team tagtäglich leistet und wie sie sich anstrengen, dass alles wie geschmiert läuft und dass alle Hunde bekommen, was sie benötigen. Alle Crewmitglieder sind mit Herzblut und viel Liebe dabei und genau das schätzen wir sehr. Wir erkennen uns in den Bali Paws ein kleines bisschen wieder und möchten sie deshalb unbedingt unterstützen!

 

Was wünscht ihr euch für alle Hunde?

 

Jeder Hund verdient ein liebevolles Zuhause, in dem er sicher ist und in dem er sich entfalten kann. Jeder Hund hat einen Menschen an seiner Seite verdient, der ihn respektiert und der sich bedingungslos vom ersten Moment an bis zum letzten Atemzug um ihn kümmert – einen Menschen, der sich der vollen Verantwortung bewusst ist, wen er da an seiner Seite hat. Man selbst muss nicht jeden Hund mögen, aber man muss respektieren, dass jedes Mensch-Hund-Team einzigartig ist und sich gegenseitig liebt und respektiert. Es darf keine Vorurteile gegenüber Hunden und ihren Menschen geben – und überhaupt sollten sich alle Lebewesen auf unserem Planeten mehr respektieren und immer freundlich zueinander sein.

UNSERE RESC7UE KOLLEKTION


10% des Umsatzes der RESC7UE Kollektion geht an eingetragene Tierschutzorganisationen. Hier erfahrt ihr mehr über Sebastian und Dajana von @hundvoneden. Schaut gerne bei unserem Instagram-Account @cloud7berlin vorbei, um nichts zu verpassen. 

 

Falls ihr noch weitere Tipps rund um das Thema Hund sucht, schaut gerne in unserem Magazin vorbei.

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