Desiree und Matti

Aus dem Tierschutz zu Cloud7: Meet Matti

Die eingetragene Tierschutzorganisation Everydaystray ist nicht nur seit vielen Jahren unser engster Vertrauenspartner, wenn es um Support für bulgarische Straßenhunde geht. Dank Cloud7 Community Mitglied Desiree hatten wir nun die Möglichkeit, mit ihr über den ganzen Adoptionsprozess mit Everydaystray und das neue Leben mit Hund Matti zu sprechen. Und ganz nebenbei durften wir noch großartige Fotos von ihm in seinen Cloud7 Lieblingsteilen schießen. Wir wünschen euch viel Freude beim Lesen und Kennenlernen des selbstbewussten Teenies.

1. Woher wusstet ihr, dass es der richtige Zeitpunkt für einen Hund war?

Ehrlich gesagt glauben wir, dass es so etwas wie den richtigen Zeitpunkt dafür gar nicht gibt. Wir haben aber sehr lange daran gearbeitet ein Leben zu schaffen, in dem wir Raum für einen Hund haben und uns dem auch gewachsen fühlen. Ich zum Beispiel habe direkt nach dem Schulabschluss studiert, neben dem Studium auch noch gearbeitet und danach eine Anstellung gefunden, für die ich quasi jährlich innerhalb Deutschlands umgezogen bin. Desweiteren musste ich beruflich viel in Europa umherreisen und so ging das im Grunde all die Jahre weiter. So wie ich mir ein Leben mit Tieren vorstelle, wusste ich, dass ich das zum damaligen Zeitpunkt so nicht hätte leisten und umsetzen können, wie ich es mir wünsche.

Wir haben aber sehr lange daran gearbeitet ein Leben zu schaffen, in dem wir Raum für einen Hund haben und uns dem auch gewachsen fühlen.

Auch Christopher, mein Mann, hatte eher ein von Abwechslung geprägtes Privatleben und war sehr viel unterwegs. Er hatte immer Hunde im familiären Umfeld um sich und aufgrund dieser Umstände war ein eigener Hund daher nicht wirklich ein Fokus in seinem Leben.

Wir haben unser Leben im letzten Jahr dann gezielt so umgestellt, dass in diesem sehr viel Raum für einen Hund entstanden ist. Ab dann war es nur noch die Frage, einen Hund zu finden. Natürlich hat da jeder ein anderes Bild und andere Ansprüche, aber für uns war es wichtig, dass wir einige Dinge gewährleisten können, die für uns grundlegend sind, damit wir einen eigenen Hund haben können.

2. Wo und in welchem Zustand wurde Matti in Bulgarien gefunden?

Matti wurde hungrig und allein von einer netten Frau in einem kleinen Dörfchen gefunden. Sie ist sofort mit ihm zum Tierarzt gefahren, der zufällig engen Kontakt zu Everydaystray pflegt. Da die Frau ihm kein Zuhause bieten konnte, hat Everydaystray Matti sofort im Shelter aufgenommen, der dort mit regelmäßigen Mahlzeiten und intensiven Kuscheleinheiten wieder aufgepäppelt wurde.

Matti
Matti bei Cloud7

3. Wann und wie habt ihr Matti entdeckt?

Wir hatten ein Beratungsgespräch mit einer Hundetrainerin, in dem wir viele wichtige Informationen für die Anschaffung eines ersten Hundes erhalten haben. Auch wenn wir schon einige Erfahrung mit Hunden haben und zeitweise auch täglich Hunde bei uns hatten, wollten wir mit jemand unparteiischen herausfinden, welche Hunde, Charaktereigenschaften, mögliche Rassen etc. für uns in Frage kommen und in unseren Alltag passen. Für uns war das Aussehen hier erstmal zweitrangig, obwohl wir natürlich Vorlieben hatten. Als ich auf Cloud7 aufmerksam wurde, habe ich natürlich auch Everydaystray gesehen und fand die Organisation von Anfang an total sympathisch. Dann folgten wir ihnen auf Instagram und fanden auch nach einigen Wochen einen Hund, der uns sehr gefallen hat. Besonders toll war vor allem, dass es in dem Gespräch auch um Züchter, Tierschutzhunde und auch Hunde aus dem Ausland ging und wir hilfreiche Tipps bekommen haben. Danach haben wir mit Züchtern gesprochen, sind weit gefahren um diese zu besuchen, haben in Tierheimen der Umgebung und darüber hinaus nachgefragt und gesucht. Emotional gesehen hätte ich gern einfach jeden Hund adoptiert, aber wir wollten hier wirklich gezielt nach einem Hund suchen, der zu uns passt. Als ich dann auf Cloud7 aufmerksam wurde, habe ich natürlich auch Everydaystray gesehen und fand die Organisation von Anfang an total sympathisch. Dann folgten wir ihnen auf Instagram und fanden auch nach einigen Wochen einen Hund, der uns sehr gefallen hat.

4. Warum habt ihr euch für Everydaystray entschieden?

Aufmerksam sind wir auf sie durch Cloud7 geworden, aber entschieden haben wir uns für Everydaystray, weil ich Clair und Neil als sehr verantwortungsbewusst und ehrlich wahrgenommen habe. In einem Telefongespräch mit beiden haben sie uns gesagt, dass der Hund, der uns aus den Instagram Storys gefallen hat, nicht das ist, was wir suchen würden und daher charakterlich nicht so gut zu uns passt. Das fand ich toll, denn bei vielen anderen Organisationen haben wir eher das Gegenteil erlebt. Mir ist ein ehrliches Nein mit einer verständlichen Erklärung tausendmal lieber als einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren, von dem ich mir selbst kein Bild machen kann und der mir auf eine sehr emotionale Weise “schön” geredet wird. Die beiden hatten lustigerweise gerade Matti aufgenommen, den mein Mann heimlich eh schon extrem toll fand. Nach der Absage kam dann eigentlich direkt das “aber wir haben einen anderen Hund der total gut zu euch passen würde und aussieht wie euer Favorit nur viel kleiner”. Mein Mann hat bei diesem Satz schon bevor er überhaupt komplett ausgesprochen war am Telefon schon so übertrieben genickt weil er so happy war, dass sie seinen heimlichen Favoriten vorgeschlagen hatten.

Generell war der Kontakt zu Everydaystray sehr professionell, ehrlich, herzlich, verantwortungsbewusst und genau das wonach wir gesucht hatten. Generell war der Kontakt zu Everydaystray sehr professionell, ehrlich, herzlich, verantwortungsbewusst und genau das wonach wir gesucht hatten. Mein Mann und ich würden in Zukunft gern auch zusammen mit Matti nach Bulgarien reisen und Everydaystray einige Zeit besuchen, um dort mitzuhelfen. Ob, wie und wann das realisierbar ist, müssen wir mal schauen aber der Wunsch ist definitiv da. Wir sind ihnen unglaublich dankbar, dass sie uns dieses, mittlerweile nicht mehr ganz so winzige, Wesen anvertraut haben.

5. Wie lief die Adoption ab (Kurzfassung)?

Wir haben einige Male telefoniert und Mails miteinander geschrieben, Videos und Fotos von Matti bekommen. Ein Tipp der Hundetrainerin war auch, sich Videos unter bestimmten Umständen des Hundes anzuschauen. Gerade wenn man ihn nicht selbst treffen kann um sich ein besseres Bild machen zu können, ist das wichtig. Clair hat uns immer von selbst mit Videos versorgt und wir hatten schnell ein Bild von Matti. Es gibt einen Adoptionsvertrag und wir haben einen Pass von Matti. Wir wurden regelmäßig/täglich über ihn informiert und wurden toll über seinen Gesundheitszustand und seinen Besuch beim Tierarzt informiert. Sie haben uns alle Fragen total toll und sehr ausführlich beantwortet und uns ein sehr gutes, sicheres Gefühl gegeben. Der Support war wirklich grandios.

6. Wo habt ihr euch für die Abholung getroffen?

Nachdem wir uns für Matti entschieden haben, hatte mein Mann beschlossen ihn selbst in Bulgarien abzuholen. Dabei hat er einen zweiten Hund für eine andere Familie mitgenommen, Blacky, für den wir uns ursprünglich beworben hatten. So haben wir Blacky und seine neue Familie auch noch kennengelernt. Christopher ist dann zu Ostern von Berlin nach Sofia geflogen und hat dort in einem Hotel übernachtet. Am nächsten Tag hat er Neil und Clair, sowie beide Hunde am Flughafen getroffen. In Sofia flossen dann einige Tränchen, weil der Abschied doch recht emotional war. Ich konnte das alles zu Hause über die Instagram-Stories von Everydaystray sehr gut nachverfolgen. Wir alle waren sehr gerührt und gespannt, wie es weitergehen wird. Mit einem Direktflug ging es für beide Hunde und Christopher dann nach Berlin/Brandenburg und dort habe ich alle gemeinsam in Empfang genommen. Beide Hunde waren von Anfang an total zutraulich und selbstbewusst. Sie haben sich auf unseren Schoß gelegt und geschlafen. Ich hatte etwas zu essen, Wasser und eine Decke dabei. So warteten wir auf die neue Familie von Blacky.

7. Wie war das erste Zusammentreffen?

In keiner unserer Vorstellungen hätten wir damit gerechnet, dass beide Hunde direkt so zutraulich und selbstbewusst sind und sich direkt so sicher und wohl bei uns fühlen. Nachdem wir dann Zuhause angekommen waren, sind wir eine kleine Runde mit Matti gegangen und er hat sich im Wald direkt so verhalten, als wäre er nie woanders gewesen. Im Haus ist er direkt in das vorbereitete Bett gesprungen, hat sein neues Spielzeug stolz und fröhlich inspiziert. Wir waren total verwirrt, weil er quasi von Anfang an so getan hat, als würde er genau hierhergehören.

8. Wie sieht euer Alltag jetzt aus?

Unser Alltag ist im Grunde genommen sehr entspannt. Matti hat bei Everydaystray eine Hundeleine kennengelernt, Treppen, Leckerlis, andere Hunde in allen Größen und verschiedene Menschen. Wir arbeiten derzeit vor allem daran, dass er auch ein paar Grenzen kennenlernt, sind gerade mit dem Zahnwechsel fast durch und versuchen ihm beizubringen, welche Erwartungen in der Welt da draußen herrschen. Wir lernen auch mal das Leben in der Stadt kennen, Autofahren, den See/Wasser und dass er nicht immer zu jedem Menschen und jedem anderen Hund hinrennen kann, sondern wir auch mal vorbeilaufen ohne dass er von jedem gestreichelt wird. Wir leben hier in der Nähe von Wald, Wiesen, einem Naturschutzgebiet und vielen Seen sowie Berlin, einer Stadt mit vielen Reizen. Das ist dann auch etwas, was sich in seinem Alltag wiederfindet.

Matti
Matti

Zuhause schläft er meist die ganze Nacht durch und auch am Vormittag und frühen Nachmittag. Da er noch sehr jung ist, (geb. 6.12.2021) braucht er diesen Schlaf auch. Am Nachmittag gibt es dann viel Spiel, Spaß und auch Training. Wir treffen uns öfter mal mit anderen Hundebesitzern zu Spaziergängen und werden bald eine Junghundegruppe besuchen. Dazu gibt es aber eben auch Zeiten, in den er ausschließlich mit uns unterwegs ist oder Ruhezeiten.

9. Hat sich Mattis Charakter in der Zwischenzeit verändert?

Ich würde sagen, dass sich sein grundlegender Charakter nicht geändert hat. Er ist von Anfang an total selbstbewusst, selbstständig, fröhlich und verspielt gewesen, liebt seine Ruhephasen und ist total begeistert von jedem Menschen, der ihn streichelt, und von jedem Hund, den er trifft. Ich merke sehr, dass er uns mittlerweile vertraut und auch Dinge macht, vor denen er am Anfang Respekt hatte oder skeptisch war. Regeln im Haus und auch Grenzen im Umgang versteht und akzeptiert er auch immer mehr und wartet nur darauf, etwas Neues zu lernen. Zeitweise haben wir gemerkt, dass er anfängt Territorialverhalten zu zeigen oder auch bestimmte Regeln in Frage zu stellen, nachdem er herausgefunden hatte, wie der Hase läuft. Dem sind wir aber dann direkt mit entsprechendem Training nachgegangen und sind gerade total glücklich über unseren gemeinsamen Alltag. Gespannt sind wir aber natürlich auf die anstehende Pubertät.

10. Würdet ihr wieder adoptieren?

Wir würden definitiv wieder adoptieren. Für uns ist einfach wichtig, dass wir eine gewisse Vertrauensbeziehung zu unserem Gegenüber haben. Sei es ein Züchter, Tierheim oder Tierschutz-Organisationen, die das Wohl des Hundes an erste Stelle stellen und auch darauf schauen, dass der Hund zu den Menschen kommt, in deren Leben er wachsen kann und mit seinen Talenten gefördert wird. Wir würden definitiv wieder adoptieren. Bei einem gegenüber wie Everydaystray haben wir das gefunden und können uns in Zukunft sogar einen Mehrhundehaushalt und weitere Adoptionen vorstellen.

Everydaystray

Wenn ihr mehr über die Organisation Everydaystray erfahren möchtet, geht’s hier zum Film.

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